Valley of Fire

Wer mal was anderes als Blingbling und Fantasiehotellandschaften und Casinos sehen will, der kann sich ein Auto mieten und sich etwas die Wüste um Vegas angucken. Neben Hoover Dam und Grand Canyon gibt’s in einer Stunde Fahrzeit im Osten der Stadt ein Stückchen Natur, das eine ganz andere Welt birgt. Über die I 15 (nach Norden) und die NV 169 (Exit 75) geht’s an einer idyllisch einsam gelegener Tankstelle mit regem Verkehr weiter durch die graugrüne Wüste.

Valley of Fire 1

Doch nach gefühlt 30 min biegt man plötzlich in ein Tal ein mit knallrote Felsen, davor gelber Sand mit grünem Wüstengestrüpp und Kakteen, darüber der blaue Himmel mit Schleierwölkchen. Das ist nur der Anfang vom Valley of Fire!

VoF3

Bevor man richtig in das Valley kommt, muss man an einem kleinen Häuschen $10 Eintritt pro Wagen bezahlen und bekommt einen Kassenbon mit Tesa, den man sich ins Fenster klebt (das wird kontrolliert… man mag es nicht glauben!), und eine kopierte Karte mit den wichtigsten Infos.

Viel mehr Infos gibt’s im Visitor Center: Hier findet ihr alles über die Region (Geschichte, Steine, Fauna, Flora, Besiedlung), einen kleinen Souvenirshop, Eidechsen, Schlange, Skorpion, Spinne zum Angucken in Terrarien und draußen an Futter- und Trinkstation für Vögel und Nager, viele Spatzen mit orangem Bauch, kleine, flinke Wüstennager und Kolibris.

Kolibri
Kolibri

Links vorm Visitor Center geht’ zum Scenic Way, eine einfache Straße, die an allen Schönheiten des Valley of Fires vorbei führt, bis zum White Dome. Erster Stop war der Trail zum Rainbow Vista. Aber es ist hier echt so eine Hitze, dass das Wandern auf dem sandigen Boden keinen Spaß macht. Wenn man sich kurz im Schatten einer der rotgestromten Felsen ausruht, kann man Eidechsen beim Sonnenbaden zugucken. Trotz der sengenden Hitze ist die Aussicht auf die bunten Felsen einfach ein Traum, auch wenn wir die 1,75 Meilen (3 km) nicht ganz geschafft haben.

Rainbow Vista

Danach ging’s weiter durch die bunt bemalte Felsenlandschaft zum White Dome. Hinter jeder Kurve zeigten sich neue Hügel und Formationen in all ihrer farbigen Pracht. Am White Dome gibt es einen kleinen Rundweg von 1,25 Meilen (2,2 km) durch eine Art Canyon. Der Weg beginnt wieder sandig und mit einem Abstieg in den Canyon, über Sand und Felsen. Unten ist dann eine kleine Info-Tafel, dass dort mal gedreht wurde, alte Klassiker, die keiner kennt. Mir war’s dann doch zu warm und ich bin zurück, mein Freund ist den Rundweg noch weiter und meinte am Ende, dass der Abstieg das Steilste am ganzen Weg war. Na gut, dass ich da wieder rauf bin….

White Dome
White Dome

Vom White Dome sind wir dann zurück zum Parkplatz 3 gefahren, von wo man zur mittlerweile berühmten Fire Wave laufen. Der Weg ist ein leichter Abstieg durch Steppe, über Sand und Stein, an roten Felsen vorbei, immer hin zu den gelb markierten Wegweisern und Trampelfaden. Bis man irgendwann auf riesige rot-weiß-orange-rosa-lila gestromte Felsen trifft, über die man krakselt. Bis man zu bis zur Fire Wave kommt, deren Farben im Spätnachmittagslicht besonders leuchten! Echt der Hammer! Und ein unglaublicher Kontrast zu den monoton roten Felsen und grünen Steppe. Ebenso wunderschön ist die Aussicht auf die hohen Berge, die weit in der Ferne leicht diesig wirken, davor strahlen die farbenfrohen, feuerroten Felsen.

Fire Waves
Fire Waves
Fire Wave
Fire Wave

at Fire Wave

Weiter auf dem Rückweg haben wir noch beim Mousetank Trail angehalten, der nach der Fire Wave irgendwie abstinkt, also am besten hier vorher hingucken. Der Mousetank nicht so ganz sehenswert, weil es nur ein Loch ist, das sich mit Regenwasser füllt, das dort lange gestaut bleibt.

Abschließend sind wir noch zum Arch Rock, in Miniversion, aber mit schöner Aussicht über die Feuerlandschaft, und den Atlatl Rock mit alten Wandmalereien der ersten Siedler. Was hier aber viel spektakulärer ist, ist die Aussicht von dort oben, wenn man denn noch die Kraft hat, da hoch zu steigen.

Arch Rock
Arch Rock

Auch wenn es hier absolut wunderschön ist, seid gewappnet! Es ist sehr sehr heiß hier, wir hatten um die 35°C (90°F), im Summer kann es zwischen 38°C und 49°C werden. Es gibt sogar Warnungen vor Wanderungen in der Hitze! Das heißt viel viel trinken. Wasser kann am Atlatle Rock und am Visitor Center kostenlos auffüllen. Überschätzt eure Kräfte nicht, weil es hier zwar gut besucht ist, aber die Leute sich verteilen sich. Es kommt nicht immer jemand vorbei oder geht so weit wie ihr. Die Meistens gucken sich nur den Anfang der Trails an. Dazu gibt es hier weder Funkempfang noch GPS (selten). Sonst festes Schuhwerk anziehen, nicht nur wegen der leicht abenteuerlichen Wege, sondern auch weil es dort wilde Tiere wie Eidechsen, Skorpione und Klapperschlangen gibt, und fiese fette Riesenfliegen, von denen man sich besser nicht stechen lassen sollte. Abgesehen davon, ist es hier echt super!

VoF5

Wir sind dann durch den Sonnenuntergang nach Las Vegas zurück gefahren, durch die brennenden Felsen des Valleys of Fire. Der Besuch lohnt sich auf jeden Fall, es ist nicht übervoll mit Touris und wunderschöne Naturmalerei mitten in der kargen grüngrauen Wüste! Traumhaft!

Unser Abend ist auf dem nördlichen Strip geendet, mit einem Dinner bei Denny’s und einem Spaziergang bis Stratosphere Tower und zurück durchs Casino vom Circus Circus mit Jahrmarktartigen Buden, Zirkusmanege mit Vorstellungen und einem Diner, das wie ein Karussell aussieht und sich dreht. Aber wir waren zu platt vom Wüstenwandern, deswegen sind wir wie alte Leute früh ins Bett.

Stratosphere Tower

2 Gedanken zu “Valley of Fire

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