Weiterfahrt nach Vegas – Teil 2

Am nächsten Morgen sind wir zum Hoover Dam gefahren. Durch die Wüste, vorbei an einsamen Inseln von Raststätten mit Diners, Tankstellen und riesigen Reklametafeln. Ein Geisterwasserpark war auch dabei.

verlassene Raststätte
verlassene Raststätte
Das ist wirklich ein ORT!
Das ist wirklich ein ORT!

Auf halber Strecke gab’s nen Stau wegen einem Unfall auf zwei Fahrbahnen. Mitten in der Mojavewüste sind wir zu Deftones‘ „Shove It“ bei gefühlten 49°C, echten 90° Fahrenheit Hitze über den Highway gerollt. Kein Wind, außer man rollt langsam weiter. Und der is auch nur wieder n Lüftchen. Ein Highlight: ein Auto mit drei Jungs, die bei heruntergelassenen Fenstern mit gerappt ham und in jedem Fenster hing ein duftbäumchen. Die Einzigen, die uns überholt ham, waren fette Jeeps auf dem Standstreifen oder Motorradfahrer. Der kleine Haken am Stau in den Staaten: Es gibt keine Ausfahrt, keinen Parkplatz, keine Raststätte. Nur Wüste und Hitze. Yeah.

Pause
Pause

Das Unterhaltungsprogramm im Stau kann so aussehen: einen Radiosender finden (es sind nur 4, Sieger Highway Rock), Radio aufdrehen, mitrocken, Reiseführer lesen, bloggen, Fotos machen, in Autos der anderen Mitstauroller gucken, Leute beobachten, die rechts anhalten, um evtl pinkeln zu gehen,  trinken und schwitzen und Pipi anhalten, weil als Frau in der Wüste nich gut pinkeln is bei dem dürren Gestrüpp und den Schlangen und Skorpionen und Eidechsen.. eine Frau vor uns hat sich trotzdem getraut. In Badeschlappen. Eine andre hat direkt auf den Seitenstreifen gepinkelt mit Sichtschutz durch Tür und davor gehaltene Jacke.  Ach, und gemeisam leiden und jammern. Alle 30 min gabs ne Stau- und Wetteransage mit der einzigen Info: „Heavy delays und up to 100 degrees Fahrenheit…“(dt. „Starke Verkehrsbehinderungen und bis zu über 40 °C…“)

Action während der Pause
Action während der Pause

Nach eineinhalb Stunden ging’s dann endlich weiter und die Mojave Wüste zeigte sich uns in ihrer vollen Pracht. Ein Teppich aus weißem Sand, umrahmt von dunklen oder rotbraunen kargen, spitzen Bergen, am Rand der Autobahn Gestrüpp und seltsame kakteen mit klobürstenartigem blätterwuchs. Oder so kleine Palmen.

Mojave Wüste
Mojave Wüste

Und mitten im Nichts tauchte auf einmal Primm auf, genau auf der Grenze zwischen Kalifornien und Nevada. Und hier stand ein kleines Minivegas mit riesem schlossartigem Hotel, Casino und einem Shoppingcenter mit Fassade einer europäischen Kleinstadt und einer Achterbahn. Und kurz danach gab es noch weitere so kleine Casinostädte, bis vor uns Las Vegas in seiner vollen Pracht auftauchte.

Las Vegas Rising
Las Vegas Rising

Mit den glitzernden Hoteltürmen, der Pyramide und dem Stratosphere Tower. Wahnsinn! Wir sind aber erst mal weiter über Boulder City zum Hoover Dam. Das Teil is riesig und echt krass, was die da an dem See geleistet haben. Und das nur in vier Jahren von 1931 bis 1935. Ein Besuch lohnt sich sehr, zumal es nichts kostet, solange man nicht ins Parkhaus fährt oder in das Visitor Center geht. Einfach nach Arizona rüber fahren, da ist das Parken umsonst.

Hoover Dam 6

Danach ging’s zurück nach Las Vegas und schön mit Einfahrt über dem Strip. Leute, es is echt der hammer, wie sich dieser große Spielplatz für Erwachsene aufbaut. Riesige Hotelkomplexe, sogar in Gold, aufwendig verziert, mit großen Gärten, Seen und mega Leuchtreklame. Ihr kennt vielleicht die Fotos oder Bilder oder Filme, aber in echt is es einfach nur bombastisch und unglaublich. Wie im Freizeitpark und man kommt aus dem Staunen nich mehr raus.  Dank Stau und roter Welle blieb viel zeit zum Gucken und Glotzen und Fotografieren.

Las Vegas 3

Strip 1

Nach dem Einchecken und kurzer Pause ging’s abends auf den super duper beleuchteten Strip. Überall wuselte es, Leute, Straßenkünstler und Lichter hier und da und blink hier und da. Krass krass krass. die feurige Vulkan Show am Mirage hat uns schön eingeheizt. Danach sind wir durch die riesigen Kasinos spaziert und haben geguckt, was da so geht (nämlich alles! ). Kein Plan, wie das alles funktioniert, aber ich bin total fasziniert. Alle sind irgendwie gleich mit zig Slots und Croupiers und Tischen und und und.

Treasure Island by n8

Mirage Vulcano

Danach haben wir in nem Pub mit englischer Musik gegessen und nebenbei den Zwischenstand von dem Kampf des Jahrhunderts verfolgt. Und die Zusammenfassungen von Basebal-l und Basketballspielen. Irgendwann haben Mädels mit wenig Klamotten und Stiefeln auf der Bar getanzt. Eher lieblos als reizend.

Dann sind wir weiter staunend zurück ins Hotel. Viel zu viel Reizüberflutung für den ersten Abend. Aber toll, toll, toll!  Ich fühle mich wie Alice im Wunderland!

5 Gedanken zu “Weiterfahrt nach Vegas – Teil 2

  1. Ich kann mich in Vegas auch noch gut an die „Propheten“ erinnern, die versuchten, die Menschen zu bekehren. Und natürlich die vielen Obdachlosen, wenn man mal nicht auf dem Strip läuft.

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