Sanluri und Spiaggia Su Giudeu

Auf der Rückfahrt von Su Nuraxi haben wir einen Abstecher nach Sanluri mit dem einzigen bewohnbaren Schloss Sardiniens gemacht. Natürlich haben wir uns für den Besuch die Siestazeit ausgesucht (wieder mal und auch eher unfreiwillig) und somit ein schlafendes Städtchen vorgefunden.

Aber mei, ist das Zucker hier. Sanluri hat eine echt niedliche Altstadt mit alten und hergerichteten, gelben, weissen, ockerfarbenen Häusern, viele mit grossen Hoftoren, durch die früher die Fuhrwerke fuhren. Die engen Gassen mit Kopfsteinpflaster laden zum Schlendern und sich Treibenlassen ein.

Das überraschende Highlight der Altstadt war aber die Streetart von Antonello Porru, die mich etwas an Picasso erinnerte. Auf geweisselten Mauern leuchteten fantasievolle Figuren in Hellblau wie der Himmel oder das Meer Sardiniens oder in Rostrotbraun wie die Erde. Zudem haben wir immer wieder eingelassene Tonplastiken in den Wänden entdeckt, die einen Bezug zu ihrem Standort hatten. Bunte Wimpel hingen querbeet durch Stadt, die Sommerwind flatterten und dem Ort noch etwas Farbenfrohes verliehen.

Das Schloss hatte venizianische Züge und Kriegskanonen im Garten und schlief genau wie der Rest vom Ort. Bei unserem Bummel durch die verwinkelten Gassen eröffneten sich unzählige Fotomotive. Für mich hatte Sanluri einfach einen ganz besonderen Charme und ich hab mich gefreut, dass wir dort Halt gemacht hatten.

Da wir noch Zeit hatten, haben wir unseren Kulturtag mit etwas Badespass abgerundet. Wenn man schon mal hier auf ner Insel ist. Wir sind ganz nach Süden an den  Spiaggia di Su Giudeu bei Chia gefahren, in der Hoffnung, dass es hier etwas weniger windig ist. Ja Pustekuchen. Als wir den ewig langen, grauen Holzsteg gen Strand liefen, öffnete sich vor uns die weite Dünenlandschaft: vor uns das türkis-blaue Wasser mit vorgelagertem Inselchen, dazu ein weissgelber Sandstreifen (breit war der Strand nicht), mit grünem Strandgras und kleinen Büschen, mit einem kleinen Teich, wo Flamingos, Möwen und andere Vögel ihr Paradies fanden, und alles eingerahmt von gelbbraunen Sandsteinfelsen. 

Aber: Hier zog es auch. Der Schirm wurde kurz aufgebaut, um nach den obligatorischen 10 min wieder zugemacht zu werden. Wir genossen statt dessen das Sandpeeling. Wellness halt anders. Dafür wunderbare Aussicht auf das flache, glasklares Wasser, das gen Horizont in ein tiefes Blau verschwamm. Wir konnten weit reinlaufen und die kleinen Wellen reichten uns gerade mal bis zum Knie.

Auch hier gab es Fische, die einen wie hungrige Piranhas in der Hoffnung auf Futter um die Füsse kreisten. Ich bin dann noch ein paar Runden schwimmen gegangen, was teilweise nicht so cool war, wenn als mir die Wellen entgegen kamen. Keine Ahnung, wie viel Salzwasser ich geschluckt habe…. Abgesehen davon war es echt entspannt am Strand und ein prima Ausgleich zu der ganzen Kultur, die wir besichtigt haben. 

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