San Francisco Tag 2

Heute sind wir mit den Cable Cars von der Powell Station bis zur Endstation der Hyde Street gefahren. Morgens war noch nicht ganz so viel los, auch wenn wir drei Cars abwarten mussten. Dann ging es in Richtung Marina zum Ghiradelli Square, von wo man eine schöne Aussicht auf die Wharf, die Stadt und die historische Schiffe hat. Und wer will, kann sich hier mit Schokolade eindecken, die so bunt eingepackt ist, dass man schon allein vom Anblick Zahnweh bekommt.

City skyline

Wenn man auf den Municipal Pier vorläuft, hat man einen tollen Blick auf die Golden Gate Bridge, Alcatraz, den Hafen, die Stadt und kaum es sind hier kaum Touristen.
 Wer will, kann sich an diversen Ständen am Anfang der Fishermen’s Wharf Fahrräder leihen und bis zur Golden Gate Bridge fahren, oder drüber fahren, oder am Hafen entlang oder durch den Golden Gate Park fahren.

Weil ich nicht so ein begeisterter Fahrradfahrer bin, sind wir dann wieder mit dem Cable Car bis zur Lombard Street hoch gefahren. Das ist die krümmste Straße der Welt, die wir zwischen all den asiatischen Touris, die sich mit einem Stativ und Selbstauslöser an sämtlichen Stellen der Straße, teils auch auf der Straße, fotografiert haben, runter gelaufen, um von dort Bild nach oben zu machen. Von hier sieht man die Straße am besten, und kann gleichzeitig noch die tollen Häuser mit den blühenden Gärten bewundern.

Lombard

Lombard

Danach sind wir die Lombard Street weiter runter und wieder rauf auf den Telegraph Hill zum Coit Tower gelaufen. Da merkt man mal, wie steil die Straßen sind. Aber die bunten Häuser mit ihren Erkerfenstern, die so eng aneinander gebaut sind, dass man von einem Fenster in das des Nachbarhauses reichen kann. Dazu hat Haus anders gestaltete Eingangstüren, zwei bis drei pro Haus, manche mit kleinen Gärten davor, manche haben fette Autos davor. Ach, mal ganz abgesehen von dem tollen Blick auf andere bergige Straßen, Downtown oder vom Telegraph Hill aus auf den Hafen mit den sternenförmig angelegten Piers. Leider gibt’s auf dem Hill viel Grün, das nicht immer freie Sicht gewährt. Wer auf Turm hoch will,  muss $8 bezahlen. Was wir dann doch gelassen haben. Aber man kann einmal unten um den Sockel laufen und Wandbilder von einem Künstler aus den 30ern bewundern. Die Bilder zeigen die Kalifornische Wirtschaft mit Stahlindustrie, Landwirtschaft, Filmindustrie etc.

 Coit

Häuser 2

Danach sind wir dann endlich runter zu Fishermen’s Wharf gelaufen, zum berühmten Pier 39. Der wird mit wehenden Fahnen im Winde angekündigt und ist wirklich ein Touri-Magnet. Aber auch echt hübsch gemacht. Der zweistöckige Pier aus Holzplanken wirkt wie ein Jahrmarkt aus der Jahrhundertwende (1900) mit vielen kleinen, teils exquisiten Shops, Geschäften, Restaurants und Cafés, einem Karussell mit kleiner Show des Karussellbetreibers und ganz wichtig, den berühmten Seelöwen. Die dösen gemütlich in der Sonne vor dem Pier 39, dicht aneinander gedrängt, teils auch übereinander gestapelt. Manche Tierchen reagieren empfindlich darauf und schubsen den ungewollten Trampler wieder ins Wasser, andere lassen es einfach über sich ergehen. Über den Köpfen der Besucher segelten Seemöwen, teils auch im Sturzflug, um noch irgendwas Heruntergefallenes zum Futtern zu erhaschen. Die Viecher standen am hinteren Ende der Wharf, wo Fisch-Restaurants mitten auf der Straße und ließen sich noch nicht mal von Autos verjagen. Das hatte ein bisschen was von „Die Vögel“. Creepy!

Fishermen's W

Seelöwen

Alcatraz

Gegen 18 Uhr ging’s vom Pier 33 zur Gefängnisinsel Alcatraz, die heute eher ein Riesennaturschutzgebiet ist und von tausenden von Seevögeln bewohnt wird als das es noch was von einem Gefängnis hat. Die Audio Tour kann ich nur empfehlen, auf der Zeitzeugen vom Leben im Gefängnis erzählen. Es werden auch Fragen beantwortet, ob es schon mal jemand geschafft hat, die Insel zu verlassen. Ach ja, Al Capone war ja auch hier. Der wollte anscheinend einen ganz braven Insassen mimen, damit er heil und evtl. auch früher wieder rauskommt. Vermutlich um danach wieder seine Geschäfte aufzunehmen. Doch blöderweise bekam er vorher Syphilis und wurde verrückt. Tja, dumm gelaufen.

Alcatraz 2

Alcatraz 3

Alcatraz 4

1962 wurde das Gefängnisgeschlossen, weil es zu teuer wurde. Danach lebten ganz normale Familien auf der Insel, deren Kinder täglich mit dem Boot zur Schule in die Stadt gefahren wurden. Weil wir die Nachttour gebucht hatten, konnte man sich nach der Audio Tour noch für eine Zusatztour entscheiden: Wir haben die Convic Code Tour genommen, auf der erzählt wurde, wie ein Insasse sich ganz und gar nicht an diesen Verhaltenscode unter Insassen gehalten hat und in keinem Gefängnis mehr Ruhe fand. Trotzdem hat er nach 25 Jahren in verschiedenen Knästen viermal geheiratet… Wir sind mit dem letzten Boot von der Insel gefahren, um halb 10. Die ganze Insel ist im Dunkeln verschwunden, nur der Leuchtturm drehte einsam seine Runden. Dafür war der Blick auf die beleuchtete Stadt super.

Skyline night

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