Tag 4 in der wunderschönen Toscana begann wie die letzten Tage auch mit gemütlichem Aufstehen, Frühstücken, Lesen… und Badeklamotten einpacken. Mit sieben Sachen sind wir zu unserem Strandtag aufgebrochen. Gut, die Toscana ist gross und unsere kleine Ferienwohnung war weit im Landesinneren inmitten von Weinbergen.
Also sind wir durch die Hügel der Toscana gekurvt, erst die grünen Weinberge rauf, dann durch beschauliche Dörfer mit gut besuchtem Wochenmarkt an der Dorfkirche, weiter durch ungeerntete, goldene Felder und Olivenhaine, mit Blick über die Weiten der bella Toscana. Einfach traumhaft. Auf der 2-stündigen Fahrt gen Westen sind wir über Volterra, der Touri-Alabasterstadt schlechthin gefahren. Erst die Hügel runter, dann die engen Gassen nach Volterra rauf, deren Altstadt auf dem Hügel thront und von Weitem aussieht wie eine Festung, und dann wieder runter in die Ebene, zum Meer. Unser Ziel war Marina di Cecina.
Dort angekommen, haben wir sofort das Strandflair genossen, mit den typischen bunten Strandboutiquen, Touristen in Badelatschen und Badehosen. Geparkt haben wir direkt an einem Parkplatz (4,50 € für 6h Parken), weil wir es leid waren, an der Strandpromenade einen freien Parkplatz zu finden, der gross genug war. Dafür hatten wir dann die Auswahl auf dem Parkplatz.
Mit allen sieben Badesachen sind wir dann in Richtung Meer geschlappt. Viele Italiener kamen uns entgegen, war ja Mittagszeit, also Siesta-Time. Gut, hatten wir mehr Platz am Strand. Wie es in Italien üblich ist, war der Strand auch hier in privaten und öffentlichen Bereich eingeteilt. Das ist leicht zu erkennen: Im privaten Bereich reihen sich die gleichfarbigen Sonnenschirmen und Liegen mit Tischchen in Reih und Glied und man bezahlt dafür ne Tages Miete. Der kostenlose öffentliche Bereich gleicht einem buntem Streuselkuchen, weil die Leute hier kreuz und quer mit kunterbunten Schirmchen liegen. Ja, der schlaue Einheimische nimmt nen Sonnenschirm mit. Wir nicht. Wir hatten nen Sonnenhut. Jeder einen. Basta.
Also haben wir uns am leeren, kostenlosen dunklen Strand in der gefühlt dritten Reihe vom Wasser entfernt eingerichtet. Eine Italiener hatten ihre Plätze direkt an der Front währen der Siesta mit Schirmchen und Liege gesichert. Fast wie die Deutschen mit ihren Handtüchern. Aber gut, war ja nicht viel los. Danach ging es mit einem Sprung ins kühle Nass. Das wunderbare weite Meer lag dunkelblau vor uns, es war erfrischend, aber nicht zu kalt (für mich jedenfalls) und die kleinen Wellen sorgten für ein kleines Schaukeln, wenn man sich auf der Oberfläche treiben liess.
Von unserem Strandplatz hatten wir nicht nur Blick auf das wunderbar, beruhigend rauschende Meer – es machte wohl auch Siesta – sondern auch auf die Insel Elba, die sich am linken Ende des Postkartenbildes befand. Und was ham wir sonst noch gemacht? Na nüscht. Also nüscht Weltbewegendes, sondern ganze fünf Stunden lang nur gegammelt mit Leute gucken (hihi, das war witzig…), lesen, schlafen, Kekse essen, planschen, dösen, mit Sonnencreme eincremen… Na nicht jeder konnte sich gleichmässig eincremen, so wie ich… die dann ihren Fingerabdruck auf dem Dekolleté hatte, schön in Pommes rot weiss. Narf.
Gegen 3 Uhr am Nachmittag, nach der Siesta, füllte sich der Strand langsam wieder und die Flut setzte auch leicht ein und machte sich einen Spass, indem sie die Handtücher von schlafenden Sonnenanbeter aufzog. Das war lustig, die Rettungsaktionen des Hab und Guts vor dem Nass zu beobachten. Insgesamt haben wir ganze 5 Stunden in dem Gammelmodus verbracht, haben uns mehr oder weniger regelmäßig von links nach rechts gedreht und sind noch ein paar Mal ins blaue Nass gehüpft, kurz: Wir haben uns nicht wirklich vom Fleck bewegt. Ok Lukas ist seine Bahn den Strand entlang geschwommen, hat er erzählt, und kam dann zurückspaziert. Aber ich lag nur rum. Das war anfangs recht anstrengend, mich nur mit nichts zu beschäftigen, aber nachdem ich mal eingedöst war, lief es ganz gut. Es war sehr erholend.
Gegen 6 haben wir dann zusammen gepackt, haben einen Zwischenstopp bei Lidl gemacht (sehr beliebt bei Deutschen und Holländern) und sind über die Schnellstrasse zurück zur FeWo, wo uns Hofhund Pippo und Kuschelkatze Mischa begrüsst haben. Auch die Kinder von unserem Vermieter kamen kurz vorbei, hatten eine kleine Sprachbarriere (wir können kein Italienisch, sie nur Italienisch), aber das war nicht so schlimm. Wir haben unseren Strandtag dann mit Wein, Brot, Salami, Schinken und Käse ausklingen lassen, in schnurrender Gesellschaft von Mischa.