Braucht man die Dinger heute im digitalen Zeitalter überhaupt noch, wo man bei jeder Gelegenheit Frau Google oder Miss Siri fragen kann? Gut, das kann jeder für sich selbst entscheiden, aber für mich sind Reiseführer immer noch sehr praktische Helfer.
Nicht nur, um sich einen ersten Überblick zu verschaffen, sondern um auch einen ständigen Begleiter auf Reisen zu haben, den man eben auch mal „befragen“ kann, wenn das Handy oder der E-Book-Reader mal keinen Saft mehr hat oder kein Internet in der Nähe ist. Ich glaube nicht, dass es in den tiefen Wäldern Kaliforniens WLAN gibt. Heißt, es gibt keinen Zugang zur Cloud, Dropbox oder den zahlreichen Info-Seiten, die man im Netz findet.
OK, in den Städten helfen Smartphones mit dieser Offline-Map-App ganz gut, weil man sich dann nicht mit diesem verdammten Faltplan verheddert und sich als Touri outet. Aber diese Offline-Straßenkarten sagen nichts darüber, was man sich wann am besten anschauen sollte. Das können meistens nur die haptischen Reiseführer (wenn kein Internet da ist). Daher sollte man sich darüber nachdenken, sich vielleicht doch das ein oder andere Büchlein zuzulegen.
Hier sind die fünf Reiseführer, die ich mir angeschafft habe:
- USA – der Westen (Gaia, 2015)
- Kalifornien: Süd und Zentral mit Las Vegas (Reise Know-How, 2014)
- San Francisco / New York (Marco Polo, 2012)
- New York (Lonely Planet, 2014)
USA – der Westen (Gaia, 2015)
Der Reiseführer vom Aldi hat mich echt überrascht: Nicht nur mit den schönen Bildern, sondern auch mit zahlreichen Infos über Geschichte und Kultur des Wilden Westens bzw. auch über die Staaten am Pazifik. Ebenso sind hier zahlreiche mehrtägige Routen durch den Westen inklusive Tagesplanung beschrieben, darunter auch die Route 1 oder eine Tour von Kalifornien nach Nevada. Der allgemeine Info-Teil über Anreise und Durchreise ist ausreichend, auch wenn er ein paar Fragen offen lässt. Für unsere Planung sind hier zu viele Infos drin. Leider gibt es auch nur minimalistische Karten, die wirklich nur einen groben Überblick verschaffen. Außerdem ist das Teil recht schwer, daher bleibt es daheim.
Kalifornien: Süd und Zentral mit Las Vegas (Reise Know-How, 2014)
Mein Favorit für Individualreisende, die sich ihre eigene Route zusammenschustern. Hier gibt es wertvolle Tipps für Mietwagenreisende und Campingliebhaber mit vielen wichtigen Details, die einen gut vorbereiten und kaum Fragen offen lassen. Der Reiseführer ist auch so aufgebaut, wie man die Reise angehen würde: Also erst der Orga-Kram, dann der touristische Part, der auch mit allgemeinen Sachen (Mietwagen, Verkehr, Hotels, Essen…) beginnt und dann spezifisch auf die jeweiligen Reiseziele eingeht, Bei letzterem wird genau beschrieben, wie man sich vor Ort am besten bewegt, wo man abbiegt, wie man von wo nach wo kommt, wo man am besten parkt…. Es ist eher für Autofahrer, auch in den Städten, ausgelegt. In dem Reiseführer gibt es auch gut ausgeführte Reiserouten mit Detailkarten und einer größeren Faltkarte (die ich erst nach 2 Monaten entdeckt haben…. lalalala). Das Buch kommt mit, auch weil es recht leicht für das viele Wissen ist.
San Francisco / New York (Marco Polo, 2012)
Wer kennt die Reiseführer von Marco Polo nicht? Sie sind meist von vor Ort lebenden Autoren geschrieben und bieten einen groben Überblick über Sehenswürdigkeiten mit dem berüchtigten Insider-Wissen, das letzten Endes gar nicht mehr soooo sehr Insider ist. Mittlerweile sind die Reiseführer nach Sehenswürdigkeiten, Unterkunft, Essen, Nachtleben, Shoppen unterteilt, und nicht mehr nach Stadtteilen. Das macht die Info-Suche vor Ort manchmal mühselig. Wie gesagt, für den groben Überblick vor ab sind sie top. Was mich meistens interessiert, sind die detaillierten Stadtpläne und die „Bloß nicht“-Seite ganz am Ende, weil da wirklich einheimische Gepflogenheiten verraten werden.
New York (Lonely Planet Pocket, 2014)
Der kleine handliche Reiseführer hat mich echt überrascht. Er ist auf Englisch von einem waschechten New Yorker geschrieben und gibt ausreichend Infos über die Stadt mit Fokus auf Manhattan. Hier gefällt mir, dass die Einteilung nach Stadteilen erfolgt. Diese einzelnen Kapitel haben eine Übersichtsseite, was man unbedingt sehen muss, gefolgt von Sehenswürdigkeiten, Essen, Bars, Unterhaltung, Shopping. Dann gibt’s noch Stadtspaziergänge und Best-Of-Seiten für diejenigen, die nicht so viel Zeit (zum Lesen) haben. Und einen Faltplan. Nur brauchbare Infos zu den Unterkünften gibt’s hier nicht, das ist das einzige Manko. Allerdings ist das Teil leichter als der MarcoPolo, deswegen kommt der hier mit.
Falls ihr auch auf Reiseführer steht, kann ich euch raten, dass ihr euch die Bücher mal in der Buchhandlung anschaut und selbst ein Gefühl dafür kriegt, bevor ihr sie kauft. So bin ich zum Kalifornienreiseführer gekommen. Am besten sollte das Buch nicht zu schwer sein, damit euer Handgepäck oder eure Handtasche nicht darunter leidet. Ihr müsst das Teil (oder in meinem Fall mehrere Teile) ja tragen. Letzteres lass ich als Argument für Smartphones und E-Book-Reader durchgehen. Aber das war’s auch…
2 Gedanken zu “Reiseführer Kalifornien & New York”