Nach dem eher spärlichen bis miserablen „Continental Breakfast“ bestehend aus zwei gemagerinten Billocroissanthälften, zwei trockenen Mohnmuffinvierteln, zwei Bananenhälften und zwei „O-Säften“ (Sirup mit Wasser) ging’s erst mal kurz gegenüber ins Shopping Center zum Kaffeetrinken und etwas shoppen. Nicht für mich, aber für meinen Freund… *Narf* Dann ging’s am Mittag nach Santa Cruz. Leider war das Wetter heut zum ersten Mal nicht sonnig warm, sondern eher kühl mit Nieselregen. Aber nicht zu kalt.
Santa Cruz an sich ist ein kleiner, süßer Badeort (das merkt man). Hier gibt’s viele bunte Holzhäuser mit verzierten Fassaden in Alleen in Downtown. Das hatte was von Südstaatencharm oder etwas von San Francisco. Am Meer gibt’s eine typische Promenade mit Bars, Restaurants, größerem Fun Park, Arcaden, Stränden. Und auch wieder einer langen Fishermen’s Wharf mit kleinen Fischrestaurants, Imbissen, Läden, Anglern, Fischerbötchen und Walguckausflugsbooten. Und natürlich Fischottern, Möwen und vielen Seelöwen, die sogar unter dem Pier auf den Holzplanken überm Wasser geschlafen haben, oder an einer Anlegestation, wo man hautnah an sie ran kam, wenn man sich getraut hat. Aber ich hatte zu viel Schiss vor den Großkalibern, auch wenn da ein kleiner Babyseelöwe auf dem Pier lag und schlief. Die Mutter war ja keinen Meter daneben…



Ein leckerer Tipp, den wir durch Zufall gefunden haben: Emily’s Bakery, am Cabrillo Highway (Hwy 1), Ecke Laurel Street. Hier gibt’s zig Sorten von riesigen Muffins (Walnut Apple war sehr lecker), Kuchen, Pies, süße Brote, Kekse, Sandwiches, viele Kaffeespezialitäten und Kaltes. Die Muffins und Sandwiches waren superlecker, das Café an sich ist eher im rustikalen Vintage-Hippie-Stil.
Weiter ging’s gen Norden und die Landschaft wurde zunehmen flacher und rauer. Die Berge auf der rechten Seite wurden zu kleinen Hügeln, die Wälder zu vereinzelten Bäumen zwischen Felsen und die Strände zu Sandbuchten zwischen Felsen. Wir haben wieder vereinzelt an kleinen Stränden angehalten, Surfern beim Wellenreiten zugeschaut und türkisen Wellen in der Brandung. An einem Strand haben wir sogar einen Wal die Küste entlang schwimmen sehen. Heißt, das Wale Watching können wir auch abhaken.

Je nördlicher man kam, desto weiter wurden die Wiesen und Felder, desto karger die Berge, desto felsiger die Küste, gespickt mit diesen einfachen Holzhäusern, die sich an der Straße entlang reihten und von denen die Farbe sich abblätterte, neben kleinen halb verrosteten Tankstellen oder Trecker auf riesigen Feldern. Dazwischen vereinzelt eine Farm, die Gäste mit einem alten Schild zu Pie oder einem kleinen Farmer’s Market einlud. Auch wenn diese Landschaft nicht mehr ganz so atemberaubend war wie Tag 2, so hat auch was sehr reizvolles, schönes, was Wildes, für mich was ursprünglicheres. Vielleicht aber auch, weil sie mich sehr an Schottland und seine Glens erinnert hat.
Nach dem Örtchen Pacifica führt der Highway 1 wieder auf den Freeway 101 und man ist ganz schnell in San Francisco. Wir haben nicht mal 20 Minuten von der Küste bis zu unserem zweiten Apartment gebraucht. Von hier aus starten wir jeden Tag mit der Metro ins Zentrum von San Francisco.