…ist einer der schönsten Flecken Erde, die ich je gesehen hab. Also allein wenn man schon reinfährt, ist man vom Anfang des Tals ganz überwältigt mit seinen hohen Tannen, die an der Straße Wache stehen und dem Blick über die Berge. Die Straßen sind ganz gut ausgebaut, im Tal besser als auf den Bergen. Die Straße im Tal ist ne Art Einbahnstraßensystem, da kann man aber nicht viel verkehrt machen, einfach den Schildern folgen.
Im Hotel, im Visitor Center bzw. am Parkeingang gibt’s Pläne und unsere Rezeptionistin hat uns ja eingetragen und eingekreist, was wir sehen müssen. Für alle Nicht-Wanderer bzw. Wenig-Zeithaber bzw. Schlecht zu Fuß-Geher: Man kann alles Wichtige im Park abfahren, entweder mit dem Auto und/ oder mit dem kostenlosen Shuttlebussen. Für die Wanderhasen unter euch gibt es zahlreiche Wanderwege quer durch den Park, hoch und runter, dazu zahlreiche Campingplätze sowie eine Yosemite Lodge (die schweineteuer ist und rechtzeitig gebucht werden muss) sowie das Curry Village, wo man in festen Zelten schlafen kann, ohne eigenes Bad. Richtig rustikal halt. Aber auch beim Curry Village muss man rechtzeitig buchen.
Als erstes ging’s für uns zum Glacier Point, zu dem sich eine Straße durch grüne Lichtungen umrahmt von riesigeen Tannen und durch viele Schneereste schlängelt und dort endet. Es ist eine Einbahnstraße mit Parkplatz und man kann nach nur 300 m Fußweg ins Yosemite Tal gucken und vor allem auf den Half Dome! Aussicht: Bombe!
Unbeschreiblich, trotz dem wie eine Dampflok schnaufenden Yoga-Futzi (Sorry an alle Yoga liebenden Leser… aber der war echt laut! Ich hab gedacht, da stirbt ein Hirsch…)
Man kann auch zwei riesige Wasserfälle von oben sehen, auch wenn die recht klein wirken: Vernal Fall und Nevada Fall, da kann man vom Curry Village Parkplatz aus hinwandern, was aber irgendwie ein paar Stunden dauert, und damit aus unserer Planung raus war.
Dann sind wir weiter ins Tal gefahren! Dabei haben wir gemerkt, dass man NICHT die Distanzen und Kurven und nervigen rücksichtlosen Touris vergessen darf! Das dauert alles länger! Unter anderem auch, weil die Rehe einfach mal gemütlich über die Straße dackeln und dann mit ihren knuffigen Augen ihren Dackelblick aufsetzen und ganz an ans Auto kommen… und weil wir denen nichts gegeben haben, sind sie zum nächsten Auto… Und die Touris halten mitten auf der Straße und machen Fotos davon, so wie hier:
Aber die sind so süß, die Tierchen! Unser nächster Halt war der Tunnel View… wie der Name schon sagt, ein Aussichtspunkt nach dem einzigen Tunnel. Von hier sieht man zum ersten Mal den El Capitan, einem 1200 m überm Tal thronenden Granitfelsen, der Einzige in seiner Größe. Und gegenüber kommt der Bridalveil Fall (dt. Brautschleier Wasserfall) vom Felsen runter. Aussicht: Wahnsinn!
Ein paar Meilen nach dem Tunnel View geht’s rechts zum Bridalveil Fall Parkplatz und von dort ist es kein 3 Minuten Fußweg bis unterhalb des Wasserfalls. Man läuft entlang eines kleinen Baches, der durch die felsige Landschaft und umgestürzte Bäume plätschert. Der Wasserfall ist echt wunderschön, zumal er im Wind hin und her schwebt. Und die Gischt ist eine willkommene Erfrischung, wenn es 25 Grad (oder mehr?) in der Sonne sind.
Achtung: Hier gibt es recht wenig Platz, viele Touris, und Bekloppete, die in Ugg-Boots, Sandalen oder barfuß oder noch bedepperter mit dem eigenen Kleinkind auf dem Arm über die spitzen Felsen bis zum Fuß des Wasserfalls laufen! Ich halte gar nichts davon…
Danach ging’s weiter ins Yosemite Valley mit seinen grünen Wiesen, hohen Tannen, die im Wind rauschen, dem beschaulichen Fluss und an der Seite den steilen Granitfelsen, die das Tal einrahmen. Man kann überall anhalten und den Blick genießen, denn es gibt genug Park- und Picknickmöglichkeiten. Von hier kann man die Granitfelsen in all ihrer Schönheit bewundern, Idylle pur. Wahnsinn! Man kommt aus dem Staunen und Fotografieren gar nicht heraus. Und ihr habt überall eure Ruhe, auch wenn Touris vorbeilaufen…
Wenn ihr Essen dabei habt, um schön Picknick zu machen oder doch vielleicht ein paar Tage dort zu bleiben, nehmt alles Essen aus eurem Wagen, weil es vielleicht Bären finden und fressen können. Nutzt die Food Storage Boxen. Kein Witz, auch wenn man Bären im Yosemite Tal ganz selten sehen soll.
Nach ein paar Fotostopps sind wir zum Yosemite Village, wo es einen Laden, ein Café und ein Info Center mit einem sehr informativem und schön gestaltetem Museum (viele Bilder, nicht zu viel Text) gibt. Aber die machen um 17 Uhr zu, das haben wir gemerkt, nachdem wir 5 min drin waren.
Der vorletzte Stopp waren die Yosemite Falls, davon gibt es einen unteren und einen oberen Fall. Der obere ist ein 6 Milen Weg, der laut Karte als besonders anspruchsvoll beschrieben wurde und mehrere Stunden dauert. Den haben wir dann mal nicht gemacht, sondern die 30 Minuten Spazierversion zum Lower Yosemite Fall. Aber schon auf dem Weg dahin kann man beide Wasserfälle, die übereinander liegen bewundern. Traumhaft schön!
Und der letzte Stopp ist wohl der, von dem man die bekanntesten Bilder vom Yosemite Nationalpark macht, der Valley View. Wenn die Sonne untergeht, schimmern die Granitfelsen in einem rosa-orangefarbenen Licht, das im Kontrast zu den grünen Tannen und Wiesen steht. Und dazu noch der blaue Himmel. Man will einfach gar nicht mehr gehen. Wie gesagt, es ist eins der schönsten Fleckchen Erde, die ich je gesehen hab.
Und wer sich noch nicht genug satt gesehen hat, findet hier noch mehr Fotos. Und noch ganz viele mehr kann ich euch zeigen, wenn ich wieder da bin.
Die Aufnahmen vermitteln ja nur einen Schimmer von dem, wie schön es sein muss, dies alles erleben zu dürfen… Wahnsinn!
Joa war schon sehr schön da. 🙂