Zocken in Las Vegas

… check. Done! Erfolg gehabt? Ja, der war dabei. Aber erst mal der Reihe nach. Wir haben uns heute den Strip mal zu Fuß vorgenommen. Vom New York New York bis zum Encore, bzw. zu unserem Hotel, das kurz dahinter liegt. Das sind vielleicht nur so 3 Meilen (4,8 km), aber alter Schwede, wenn man so gut wie fast alle Hotels und Casinos und Malls mitnimmt, dann ist man schon n gutes Stück unterwegs.

Strip NY NY MGM

Strip 7

Nachdem wir unseren lieb gewonnen Dodge Dart nach 17 Tagen, insgesamt über 48 gemeinsamen Stunden Fahrt und 1855 Meilen schweren Herzens wieder abgegeben hatten (wir werden ihn nie vergessen!), ging es mit dem Bus zurück zum Strip. Im ZickZack kreuz und quer sind wir über den Strip nach Norden gelaufen und überall reingegangen, wo uns danach war. Im New York New York sind wir durch die in niedlichen Straße angelegte Food Corner, die dann etwas an Europa erinnerte.

im Ny Ny Casino

Danach war das Hard Rock Café dran, mit seiner Miniausstellung von Künstleroutfits und –instrumenten. Joa, die paar Exponate kann man sich mal antun, die 10 Minuten tun keinem weh. Am Coolsten fand ich die Korsage (?) von Madonna, die hängt gleich unten am Eingang des Ladens. Dann kämpften wir uns weiter vor, durch die Luxusmall des Aria mit einer riesigen Chandelierbar, die über mehrere Etagen ging. Wahnsinn, nur BlingBling und rosa Schimmer. Wer mich kennt, weiß, dass das nicht so meins ist, aber das sah echt super aus.

Chandalier Bar im Aria

Von da aus sind wir rüber zu den Grand Bazaar Shops, wo eine arabische Medina nachgebaut wurde, mit einem blauen Himmel in der Abenddämmerung. Echt süße Straßen, in denen man sich schnell verläuft. Aber in der Mall geht’s noch mit der Orientierung, in den Forum Shops oder den Grande Canal Shops ist es viel schlimmer. Nach kurzer Unterhaltung durch die Brunnenshow sind wir dann zum Flamingo’s Habitat. Wegweiser im Casino führen in den Garten mitten im Hotel-Casino-Komplex. Das ist ja ganz nett mit den Teichen und Grünanlagen angelegt, aber leider gibt’s hier zu wenig Platz für die ganzen Tiere wie Flamingos, Papageien, Kois, Fischchen, Schildkröten, Enten und Kolibris. Geht man dann weiter durch das Nachbarcasino The Linq, so wie wir, kommt man zum Harrah’s Casino, wo wir uns zum Zocken bereit gemacht haben.

Harrahs

Am Anfang herrschte bei mir pure Ratlosigkeit. Für mich war klar, dass ich an eine dieser zig 1000 verschiedenen Slot Machines will (das sind so einarmige Banditen, die jetzt meistens keinen Arm mehr haben, sondern nur noch Knöpfe…). Aber wie funktionieren die Dinger und welches ist das richtige Spielgerät? Ehrlich gesagt, keine Ahnung. Nachdem wir bei den Cashiers (Kassierern) wie Kloppis nachgefragt haben, haben wir erfahren, dass man die Slot Machines einfach mit Scheinchen füttert. Genau wie die Croupiers an den Tischen, weil mein Freund Roulette spielen wollte. Ok, gut, das wäre geschafft. Aber als ich durch den Wald an blinkenden Slot Machines gelaufen bin, wusste ich nicht, an welches Gerät ich mich setzen sollte. Das wirkte alles so kompliziert und hääää?!

Gut, mein Freund ist dann zum Roulettetisch und ich hab mich dann blind an einen 1-cent-Automaten gesetzt: Irgendwas Violettes mit dem charismatischen Namen „Shadow Princess“. Ich hab mal einen 1$-Schein reingeschoben und dann den großen runden Knopf mit „Spin“ gedrückt, dann drehten sich die Symbole in den 6 Reihen auf dem Bildschirm schnell von oben nach unten und als ich den „Spin“-Knopf noch mal gedrückt hab, hielt der Bildschirm an, und mein Geld war weg. Game over. Der Clou ist nämlich, dass man zwar bei einem Dollar Einsatz 100 Cent zur Verfügung hat, aber bei jeder Runde mindestens 50 Cent Einsatz zahlen muss.

Weil ich noch nicht so richtig drin war, hab ich dem Teil noch ne Chance gegeben und mal mehr Geld reingesteckt und siehe da, nach ein paar Runden hatte ich ne Art Durchblick. Es ging darum, gleiche zusammenhängende Symbole in einer Reihe und/oder in einer Diagonale zu haben. Je mehr, desto besser. Aber man hat nicht immer dafür Punkte bekommen und wenn, dann je nach Symbolen unterschiedlich viele. Und mittendrin kamen dann so Bonusrunden, wo diese „Shadow Princess“ (mit sehr prägnantem Vorbau, was witzig ist, weil meistens Frauen an den Automaten sitzen…), jedenfalls tauchte diese Prinzessin auf einmal auf dem Bildschirm auftaucht, hatte irgendwas von „Shadow“ zäuselt und dann kam ihr Gesicht mehrfach auf dem Bildschirm. Und drückte man Stop/Spin, dann tauchten die normalen Symbole wieder auf und je nachdem, was da kommt, gibt’s Punkte. Und man gewinnt immer in diesen Bonusrunden.

Mein Highlight war ein Gewinn von $12, die ich gleich mal wieder eingesetzt hab. Und ihr könnt euch denken, wo die gelandet sind: Richtig, bei dieser verdammten „Shadow Princess“. Als das Guthaben verspielt war, hab ich mir gedacht: Nicht mit mir, du olle Nuss, ich gewinn das zurück (ihr glaubt nicht, wie schnell man da angefixt ist! Ist der Wahnsinn, man kriegt voll den Tunnelblick und will nur gewinnen!). Also hab Geld in kleine Scheinchen wechseln lassen und wollte es der „Shadow Princess“ zeigen. Aber die dumme Kuh hat mir alles genommen… trotz einem zwischenzeitlichen Gewinn von insgesamt knapp $17 (mit den $12 von vorher). Ich hatte auch mal kurz den Automaten gewechselt, mit einem ähnlichen Prinzip wie bei der Prinzessin, aber irgendwie hab ich da nur verloren. Also bin ich wieder zurück zur „Shadow Princess“. Das hab ich davon… Wie lang ich gespielt hab? Keine Ahnung, vielleicht 30 oder 45 Minuten? In den Casinos gibt’s ja keine Uhren oder Tageslicht… Die wissen schon, warum!

Naja, ich hatte mir von Anfang an ein Limit gesetzt, nichts Wildes, haltet euch fest: ganze $26. Das ist echt rein gar nichts, im Gegensatz zu den Leutchen, die den ganzen Tag vor den Leucht-Bling-Bing-Maschinen sitzen und was weiß ich wie viel da rein stecken. Mein Freund hatte beim Roulette auch kein Glück: Er hatte zwischenzeitlich auch gewonnen, aber am Ende ham die Croupies ihm auch alles weggenommen. Sein Limit waren $50. Als ich mal zwischenzeitlich an seinem Roulettetisch zugeschaut hab, kam ein Typ vorbei, der mal locker lässig einen Hundertdollarschein auf den Tisch legte und alles auf Schwarz setzte. Aber es kam die 18, rot. Zack war alles weg und der Typ zog weiter. Mein Freund erzählte mir später, dass bei ihm auch noch ein paar Jungs am Tisch saßen, die mehrere hundert Dollar in ein paar Minuten verloren haben und trotzdem weiter gespielt haben. So macht Vegas also seine Kohle…

Ob ich jetzt voll die Zockerbraut bin? Nö, überhaupt nicht. Ich hab ja noch nicht mal die blöde „Shadow Princess“ richtig verstanden… Und es gibt wie gesagt wirklich für mich unzählig verschiedene Arten von Slot Machines. Und in jedem Casino wird gespielt, unter der Woche weniger als am Wochenende, aber es wird gespielt! Es ist immer was los.

Nachdem mein Freund sein Glück verspielt hatte, sind wir noch mal zurück zum Bellagio gelaufen, um die berühmten Wasserspiele zu sehen. Und die sind echt super! Jede Show ist etwas anders, weil jedes Mal andere Lieder (mal Klassik, mal Pop oder Rock) gespielt werden und darauf sind die Wasserfontänen abgestimmt. Das Wasser wird vielleicht 10 Meter hoch (oder noch höher) geschossen, in Wellen, in Kreisen, in rauschenden Wasserfronten, in drehenden Zylindern…. Wahnsinn! Die 15 Minuten gehen im Flug rum und ich hätte grad noch mal zugucken können.

ellagio fountains

Danach sind wir durch die Malls vom Caesar Caesar und dem Venetian / Palazzo. Die heißen The Forum Shops bzw. The Grande Canal Shops. Und hier sammeln sich wie im Bellagio oder im Aria alle Designer, die man so kennt, plus noch andere kleine Läden bzw. Galerien, Souvenirshops. Das Krasse ist aber der Prunk, mit dem die das hier alles ausgestattet haben! In den Forum Shops gibt’s nicht nur eine runde Rolltreppe in einem mit gläsern überdachten Atrium, vorbei an Riesenstatuen (voll unrömisch, aber voll amerikanisch), sondern auch wie typisch italienische Gassen wie in Trastevere oder im alten Rom. Dazwischen pompöse Brunnenanlagen und oben wieder der beleuchtete blaue Dämmerungshimmel.

in Forum Shops of Caesars

Aber noch krasser sind die Grande Canal Shops, wo die allen ernstes ein kleines Venedig mit all den Palazzi und einem Kanal im ersten Obergeschoss nachgebaut haben. Ohne Scheiß, da kann man sogar einen Gondelservice nutzen! Und es gibt einen kleinen Nachbau vom St. Markus Platz, wo ein paar Gaukler in Kostümen aus dem 17. Jahrhundert Musik machen und die Leute unterhalten. Über all dem natürlich wieder der blau beleuchtete Himmel. Und zwischen all den Designerläden laden viele typisch italienische Restaurants und Eisdielen zum Verweilen ein. Ach, und ganz krass: Es gibt einen „Vom Fass“-Laden in den Grande Canal Shops… den, den es bei uns auch gibt, wo man sich Liköre, Whiskys und Öle abfüllen lassen kann. Läuft hier anscheinend auch.

grande shoppe in Venetian

Aber uns taten dann nach sechs Stunden auf’m Strip die Füße weh und wir sind dann gen Hotel zum Abendessen bei Denny’s. In den kostenlosen Stadtplänen, die man bei der Touri-Info am Convention Center oder bei Tickets4Tonight bekommt, gibt’s haufenweise Coupons, darunter auch einen für 20% bei Denny’s. Jup, war lecker.

Danach war noch nur Packen und TV gucken angesagt. Denn morgen geht’s abends weiter an die Ostküste, nach New York! YEAH! Aber vorher machen wir noch einen Ausflug zum Grand Canyon… hihi!

2 Gedanken zu “Zocken in Las Vegas

  1. Na, Ihr Zocker? 🙂 Das klingt ja mal sehr spannend! Heute kam Eure Postkarte an, mit deutscher Briefmarke, und offensichtlich schreibt man in den USA nicht mit der Hand? 🙂 verrückt, verrückt. Vielen Dank jedenfalls, wir haben uns über die nette Post gefreut! Viel Spaß im (neben dem? überm?) Grand Canyon…

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