Disney’s Epcot

Nach unserem ersten 14-Stunden-Disney-Tag im Magic Kingdom haben wir für den 2. Besuchstag den späteren Shuttle um 10 Uhr gen Park genommen. Heute ging es in Disney’s Epcot. Dieser Themenpark ist kleiner als Magic Kingdom und weniger stark besucht, auch wenn hier trotzdem gut was los ist. Epcot beschäftigt sich mit den Themen Weltraum, Erde, Wissenschaft, Bewohner, Tiere und Leben, um ein Bewusstsein für unsere Erde, seine Lebewesen und andere Kulturen zu schaffen. Insgesamt erinnerte mich Epcot an einen charmanten 70er Jahre Park. Er ist grob in zwei Bereiche eingeteilt: im vorderen Bereich sind die Fahrgeschäfte, dahinter ist ein grosser See, um den sich verschiedene „Länder“ reihen und so einen Einblick in die verschiedenen Kulturen geben.

Parallel zum normalen Park gab es eine Sondergartenausstellung (bis zum 28.05. 2018), so dass man überall Disneyfiguren aus Pflanzen und Blumen finden konnte. Es gab auch ein Schmetterlingszelt mit so 30 Schmetterlingen, ein paar Kinderstuben und einem Kaninchen, das sich wie im Schlaraffenland fühlte. 

Disney’s Epcot

Unser Tag begann als erstes mit Spaceship Earth, weil wir dafür keinen Fastpass mehr bekommen hatten. Das ist eine Bahn in der grossen Kugel, gleich am Anfang des Parks. Ja, ist ok, das ist eine Art Evolutionsgeschichte mit einem lustigen Quiz am Ende. Zwischendrin mussten wir mal mitten im ägyptischen Zeitalter und Finsternis anhalten, weil es ein Problem mit der Bahn gab. Das war etwas lustig und komisch zugleich, aber nach wenigen Minuten ging es weiter.

Disney’s Epcot
Disney’s Epcot, unsere Zukunft

Wenn man dann wieder aus dem Laden rausläuft, kommt man in eine Art Arcade (Spielhalle), in der man diverse futuristische Spiele spielen kann, wenn denn was frei gewesen wäre (Autorennen oder Boden schrubben)… Aber die kleinen Kinder haben alles blockiert oder ein Vater war schneller als wir. Wer mehr Geduld hat als wir, der kann sicher einem anderen Kind den Platz wegnehmen, wenn er denn mag. Wir wollten dann nicht mehr… 

Auch wenn der Park bei weitem nicht so viele Attraktionen bzw. Fahrgeschäfte hat wie Magic Kingdom, wäre es jetzt trotzdem zuviel alle im Detail zu beschreiben. Daher kommen hier so meine Highlights: 

Soarin’ Around the World: Egal, ob mit oder ohne Fastpass – es lohnt sich absolut! Eine wunderschöne 180 Grad Vorstellung unserer Erde aus einer besonderen Perspektive. Ich würde es jederzeit wieder machen. Ja, auch nochmal 50 min in den Bauch stehen. Einfach super.

Disney’s Epcot

Mission Mars: Das ist die wilde Version von Mission Earth. Es ist ein 3D-Flug in einer „4-Mann-Maschine“ zum Mars, bei dem jeder der 4 Mann eine Funktion hat und während des Fluges ein paar leuchtende Köpfe drücken darf. Ich fand es absolut super, es war ein Geschüttel und Gerüttel mit prima Effekten, sodass man sich wirklich wie in einer Rakete zum Mars fühlte. 

Disney’s Epcot

Pixar Short Film Festival: Ein Muss für alle Pixar-Fans. Es gab drei Filme, von denen ich zwei noch nicht kannte, und bis dahin kannte ich eigentlich alle von den Kurzfilmen. Unser Lieblingsfilm war „Piper“ (2016), den fanden wir besonders süss, vor allem, weil wir diese Vögel an jedem Strand so gern beobachtet haben. Die sind so niedlich, wenn sie jedes Mal vor den Wellen davon rennen. (Leider gibt es keine kostenlose oder gescheite Version davon auf YouTube…)

Chevrolet Test Track: Mit dem Fastpass kamen wir ruckizucki rein und durften als erstes unseren Test-Wagen am Bildschirm kreieren. Dafür hat man ca. 5 min Zeit. Danach wird der Testwagen auf der Strecke (virtuell) getestet. Dafür sitzt man in einem echten Achterbahnauto und sieht nach jeder Teststrecke die Werte seines kreierten Wagens auf einem Bildschirm. Getestet werden Bremsen, Schlechtwetter, Kurven und – das Beste – Geschwindigkeit mit Steilkurven. Das war absolut der Hammer, die Geschwindigkeit, die einem die Haare vom Kopf zieht und Tränen in die Augen treibt. Ich wär am liebsten weiter gefahren. So so cool.

Disney’s Epcot, Rennstrecke

Cool und echt witzig war auch die Nemo-Tour und die Show mit Crush, der Schildkröte aus „Findet Nemo“, die auf einem Bildschirm erscheint und die interaktiv auf die Zuschauer eingeht. Das war echt lustige Situationskomik und für die Kinder ein schönes Erlebnis.

Disney’s Epcot, Nemos Welt

Hinter den beiden Shows kommt man in ein grosses Aquarium mit vielen Becken. Leider musste ich da rausgehen, weil es mir einfach zu leid tat, den Delfin und die Seekühe in viel zu kleinen trostlosen Becken zu sehen. Auch die anderen Becken waren nicht wirklich artgerecht eingerichtet und viel zu klein für die vielen Tiere mit wenig Plastik!-Pflanzen als Landschaft. In manchen Aquarien waren noch ein paar richtige Anemonen oder Korallen, aber das war auch eher naja als schön. Der Sinn hinter dem Aquarium ist Bewusstsein für das Meer und seine Bewohner zu wecken, damit man keinen Müll rein wirft oder anderen Blödsinn mit den Tieren anstellt. Das finde ich auch gut und durchaus sinnvoll: Es ist alles auf Info-Tafeln prima erklärt und auch Mitarbeitern stehen bei Fragen zur Verfügung, aber das Aquarium geht so. Mein Freund fand es informativ und gut. Ist wohl Ansichtssache. Ich hab lieber draussen gewartet und mit einer Eichhörnchendame geshakert. Gut, ich hatte Nüsse… und ein paar mit ihr geteilt, aber nicht viele. 

Danach haben wir eine Runde um den grossen See und durch alle ausgestellten Länder (Kanada, England, Frankreich, Marokko, Italien, Japan, Amerika, Deutschland, afrikanische Pampa, China, Norwegen, Mexiko) gedreht.

Disney’s Epcot
Disney’s Epcot
Disney’s Epcot, Frankreich

Jedes Land ist mit landestypischen Häusern und Gärten angelegt, es gibt Läden mit klischeehaftem Krempel und Essen zu kaufen. Ok, die Länder sind sehr sehr Klischee. In „Deutschland“ haben wir uns köstlich amüsiert. Erst gibt es eine Modelleisenbahn (H0, Papa) durch eine spärliche Gartenanlage (Papa, du hättest das besser gemacht…), und dann gibt es einen kleinen Marktplatz, der mit viel Fantasie etwas an Nürnberg erinnert. Natürlich sind die Läden auf Bayern ausgerichtet, mit überteuerten Dirndln und Lederhosen, Mass- und Bierkrügen, Schoki wie Milka und – ganz deutsch – Toblerone.

Disney’s Epcot, Deutschland….

Die Mädels, die da arbeiten, sind vornehmlich blond und Deutsche. Die Futterstände machen auf Oktoberfest und hier konnte man eine überteuerte Bratwurst essen. Auch als typisch deutsch wurde auch ein Karamellladen verkauft. Keine Ahnung, wer auf diese Idee gekommen ist… Ich hab vermutet, dass es am Vertrag mit Werthers lag, denn alles dort in dem Laden war von Werthers. Vielleicht mussten die den Laden irgendwo noch unterkriegen. Im Vergleich zu Marokko, Italien und Norwegen fanden wir Deutschland recht unvorteilhaft dargestellt. In den anderen drei Ländern kam wirklich ein Hauch von Orient, bella Italia und Norwegen auf, weil hier gefühlt mehr Liebe zum Detail da war. In Marokko gab es ein Tor und einen Brunnen mit filigran gemusterten Fliessen, in Italien fühlte man sich wegen des hohen Turms etwas auf dem Markusplatz und in Norwegen wuchsen bunt blühende Pflanzen auf den Dächern der niedlichen Holzhütten… 

Disney’s Epcot, Marokko
Disney’s Epcot, Italien
Disney’s Epcot, Norwegen
Disney’s Epcot, Norwegen

Natürlich haben wir uns auch die ein oder andere Show nicht entgehen lassen. Eine hiess „Garden Rocks“ und eigentlich hätte ich bei den folgenden Indizien skeptisch werden müssen. Ich hab Lukas förmlich zu der Bühne gedrängt, eben weil es ja hiess „garden ROCKS“ und ich davon ausgegangen bin, dass es Rockmusik oder so was geben würde. Dort angekommen, war alles proppenvoll: ein Meer aus grauen, weissen, graumelierten, gut frisierten Häuptern. Ja, das waren alles Rentner. Das war das erste Indiz, das mir erst später aufgefallen ist. Lukas hatte uns extra noch zwei Plätzchen zwischen zwei älteren Damen und einem älteren Ehepaar klar gemacht. Und vor mir die Flut an weissem Haar. Das zweite Indiz: Die Band names „Village People“. Jap. Genau. Nicht „THE Village People“, aber so’n Remake davon – mit dem Cowboy, dem Baumeister, dem Indianer, dem Lederheini, dem Army-Typen und einem der Original-The-Village-People-Nasen, dem afroamerikanischen Sänger, der als Polizist die Bühne betrat. Problem: Die Herren der Schöpfung waren keine 25 mehr, sondern eher 55-65, inkl. Plautze oder grauem Haar. Da machte plötzlich das Meer aus weissen Haaren auch wieder Sinn.

Garden „Rocks“ mit Village People

Trotzdem begeisterten Village People mit ihren ausgeklügelten Dance-Moves und Hüftschwüngen die Menge oder die Ladies, die fröhlich mitjubelten. Nach ca. 15 min oder waren es doch 20? Sind wir dann schon gegangen. Ja, scheisse, von wegen „garden ROCKS!“ – am Arsch. 

Disney’s Epcot

Zum Abschluss des Tages haben wir uns noch die Lichter-Wasser-Show „Illuminations“ angeschaut, die auf dem See statt fand. Sie ist wunderschön mit leuchtenden Fontänen, einer leuchtenden Weltkugel, viel Feuerwerk und Lasereffekten, aber leider nicht so zauberhaft für mich wie Happily Ever After. 

Disney’s Epcot
Disney’s Epcot

Insgesamt war unser Tag im Epcot-Park eher entspannt und ruhig. Leider kommt hier für mich nicht so viel Disneyfeeling auf wie in Magic Kingdom. Klar, gibt es auch im Epcot alle Disneyfiguren, aber vielleicht liegt es ein bisschen am Thema Weltall, Erde, Wissenschaft und Kulturen, dass die  Disney Magie nicht ganz aufkommen mag. Trotzdem war es genau das richtige für uns, perfekt nach dem 14-Stunden-Tag davor.

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